Das Leben sucht sich einen Weg.
Dafür gibt es immer einen neuen Beleg.
Dieser Baum galt längst als abgestorben.
Nun wird er von neuen Trieben umworben
Ihnen zu dienen als sicherer Halt,
Denn ohne den wird man nicht alt.
So wird in der Natur nichts aufgrund des Alters abgewertet.
Die Natur weiß, wie's geht. Hier wird nicht entwertet.
Lernt in unserem täglichen Leben daraus,
Erst wenn der Deckel fällt, dann ist es aus.
Wir Älteren gehören noch lange nicht zum alten Eisen,
Schlimm ist nur, dass wir es immer wieder müssen beweisen.
Ihr kennt das sicherlich auch und habt es schon erlebt,
Einen Kredit beantragen: Wer weiß, wie lange Ihr noch lebt!
Krankenkasse wechseln, weil die bestehende zu teuer,
'Zu alt' heißt es da bei den anderen, das ist mir nicht geheuer.
Sind wir nicht alle froh, dass wir länger leben dank moderner Medizin?
Bloß was bringt das, wenn die hoch gelobte Lebensqualität ist dahin?
Wenn man nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren,
Dann wird das Leben für uns Älteren hart, ganz unverfroren.
Alt zu sein ist heute leider meist nur noch ein Makel
Und führt zu einem leider vorher unerwarteten Debakel.
Doch Menschlein 'Sei Dir deiner eigenen Vergänglichkeit bewusst',
Denn eins ist sicher, alt auch Du einmal werden musst.
Und Ihr wisst doch: 'Was Du nicht willst, das Dir man tu','
So Sagt man schon seit alten Zeiten, 'Das füg auch keinem Andern zu'.
Toleranz und gegenseitiges Verstehen sind Schlagwörter der Gegenwart,
Warum nicht auch die Älteren einbeziehen auf diesem Pfad?
Ich komme zurecht, ich will mich beileibe nicht beschweren.
Wichtig ist, die Probleme der Alten nicht unter den Tisch zu kehren.
Nicht einfach: 'Ihr Alten macht Platz für die Jungen'!
Wenn, dann aber mit Würde, denn dafür haben wir doch gerungen.
Im Grundgesetz heißt es 'Die Würde des Menschen ist unantastbar',
Und das gilt für alle Menschen, egal wie alt und wie belastbar!
©Waltraut Lang, 21. Mai 2019
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