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Sonntag, 5. April 2015

Ostern auf dem Land


Gerade komme ich vom Spaziergang zurück.
Wir hatten heute gutes Wetter, zum Glück!

Überall habe ich nur Leute in Sonntagskluft getroffen,
Ostern auf dem Land, das ist unübertroffen.

Verwandtenbesuch ist überall angesagt,
hier nicht zu erscheinen sich keiner wagt.

Zuerst ist man gemeinsam zur Kirche gefahren,
dann folgt dieselbe Prozedur wie in all den Jahren.

Die Männer ziehen sich allesamt in die gute Stube zurück,
sie versuchen sich gegenseitig zu übertreffen und schwelgen im Glück,

dass sie nicht als würdig erachtet werden, beim Essen machen zu helfen,
denn dieser Hang zum Perfektionismus, der verscheucht sogar die Elfen!

Die Frauen emsig in der Küche arbeiten und schnacken,
ja, diese Nüsse sind zu hart, die kann man einfach nicht knacken.

Nur wenn sie unter sich sind, dann werden sie geschwätzig,
Männer nicht erwünscht, diese haben das Gefühl, sie sind aussätzig.

Doch wenn Ihr jetzt denkt, dass nur die Frauen schwatzen,
nein auch bei den Männern geht's hoch her wie bei den Spatzen.

Mein Mann und ich haben darüber immer gemeinsam geschmunzelt,
und ab und an wenn die Diskussionen wurden zu heiß, auch mal die Stirn gerunzelt.

Aber jetzt bin ich allein, und ich will von nichts was wissen,
ich bleibe für mich und weine still in mein Kissen.

In Situationen wie diesen wird mir nur allzu klar,
dass ich jetzt so mutterseelenallein bin wie ich es zuvor niemals war.

Ich weiß, die Zeiten werden auch wieder besser werden,
zuerst muss es erst mal wieder richtig warm werden.

Dann geht man ja viel eher unter die Leute,
auch wenn mir das noch nicht wirklich machen wird Freude.

Obwohl ich selbst nicht so recht feiern kann, mache ich mir nichts draus
und wünsche Euch Allen ein frohes Osterfest mit Mann und Maus!

©Waltraut Lang


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