Autorin Waltraut Lang auf Facebook

Samstag, 28. März 2015

Man hat's nicht leicht...


In meiner Kindheit fehlten sie mir sehr,
die tierischen Freunde, ohne die ich mich fühlte leer!

Ich war oft traurig und fühlte mich so allein,
und egal, was war, ich durfte nicht wein'

denn wenn dann irgendetwas Schlimmes passierte,
dann geschah etwas, was ich nie richtig kapierte.

Ob ich nun weinte oder auch lachte,
als Kind war ich schuld daran, wenn mein "Vater" was machte,

was allgemein als 'Scheiße' bekannt,
egal ob wegen 'ner Schlägerei er aus seiner Kneipe verbannt

oder er gar mit betrunkenem Kopf einen Autounfall baute,
ich war es, auf die als Schuldige man schaute.

Ich durfte nie sein ein richtiges Kind,
denn wenn ich mich mal freute, dann folgte geschwind

die Maßregelung, dass ich doch wissen müsste, was passiert,
denn ob weinen oder lachen, ich war immer, die, die verliert.

Am Besten war es, wenn ich mich unsichtbar machte,
denn wenn mein sogenannter 'Vater' erwachte

und mich bemerkte, dann kam es ihm hoch,
war ich doch Schuld, dass heiraten er musste, ganz gewiss doch.

Und wenn ihn die Wut so richtig packte und er anfing ob seines verpatzten Lebens zu flennen,
dann war die Zeit gekommen, dass ich anfing, so weit wie möglich wegzurennen.

Ich kann mich erinnern an Zeiten, da musste ich mich bei einer Nachbarin verstecken,
denn er war mal wieder auf einem Kreuzzug mich zu töten, und da durfte er mich nicht entdecken.

Kein Kind sollte mit Beschimpfungen, Angst und ohne Liebe aufwachsen,
aber zum Glück werden alle Kinder ja irgendwann einmal erwachsen.

Ich war nur glücklich und zufrieden
wenn mir ein Tag in einer Ecke mit einem Buch war beschieden.

Ich war ein schüchternes Kind, das noch nicht einmal haben durfte Freunde,
'das kommt ja gar nicht in die Tüte, dass ich mich noch mit jemand anfreunde,

die dann würden hinaustragen in die Welt meine Probleme'
da gingen doch bei meiner Familie los sämtliche Warnsysteme.

Niemand ginge an, was hinter verschlossenen Türen vorginge,
die sollten sich doch gefälligst kümmern um andere Dinge.

Daher war es mir strengstens verboten, mich jemand anzuvertrauen.
Schließlich war wichtig, was andere denken, dass sie vertrauen

darauf, dass die Erwachsenen es immer am Besten wissen,
und so wurden sie nach außen errichtet, die bürgerlichen Kulissen.

Doch dann geschah etwas, worauf sie keinen Einfluss hatten,
ich wurde achtzehn und ich begegnete meinem späteren Gatten.

Bei uns beiden war es Liebe auf den ersten Blick,
und für mich gab es absolut kein Zurück.

Das erste Mal im Leben machte ich das, was ich selber wollte,
denn natürlich war meine Familie nicht einverstanden und 'schmollte'.

Aber nach nur drei Wochen zogen mein Schatz und ich zusammen,
und seitdem ist nicht ein Tag unseres Lebens vergangen,

an dem ich nicht gedankt habe für mein Glück, endlich geliebt zu werden,
es war die schönste Zeit, die 36 Jahre, die meinem Schatz noch verblieben auf Erden.

Mein Schatz hat Alles, was ich bisher hatte missen müssen, nachgeholt,
wenn er gekonnt hätte, dann hätte er mir die Sterne vom Himmel geholt.

Wir waren ausgelassen wie Kinder, denn ich sollte erleben,
wie es ist, ein Kind zu sein und sich ganz dem Spaß hinzugeben.

Meine Tage waren angefüllt mit Lachen und vor allen Dingen Liebe,
und wir haben jeden freien Moment miteinander verbracht als wenn uns kein Morgen mehr bliebe.

Obwohl wir es nicht einfach hatten im Leben, haben wir uns stets die Sonne im Herzen bewahrt.
Wir waren zusammen, das war Alles was zählte, auch wenn sie manchmal bergab führte, die Fahrt.

Jetzt bin ich wieder alleine und muss mir ein neues Leben aufbauen,
damit ich wieder mit Hoffnung kann in die Zukunft schauen.

Es wird nicht leicht werden,
denn Du warst das Kostbarste, was ich hatte auf Erden.

Aber du sollst mit Stolz auf mich herabschauen,
wenn Du auf mich blickst von des Paradieses Auen.

R. I. P., mein geliebter Schatz!

©Waltraut Lang


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