Also, man hat es wirklich schwer, wenn man nicht schon früh gelernt hat, einen Haushalt zu führen, zu kochen und was noch so alles dazugehört.
Im Februar hatte ich mir vorgenommen, mehr zu kochen und zu backen - oder sollte ich besser sagen, Experimente damit zu machen. Es stellte sich heraus, dass das gleichzeitig auch eine gute Ablenkung war, denn die Zeit vergeht doch recht schnell, wenn man versucht was Gutes zu schaffen. Vor allen Dingen bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass Kochen und Backen auch eine KUNST ist. So einfach, wie das bei anderen aussieht, ist es garantiert nicht. Hier nun einige kleine Anekdoten aus meinen Bestrebungen:
In einem Kochrezept stand, dass ich weiche Butter unterrühren solle. Also habe ich mir gedacht, warum denn den Herd anschmeißen, um weiche Butter zu erhalten. Legen wir die Butter doch einfach kurz auf die Heizung. Das sollte reichen. Hätte es vielleicht auch, wenn ich nicht über einen Besuch meine Butter total vergessen hätte. Wir saßen so schön bei Kaffee und Kuchen, da hörten wir plötzlich ein lautes 'Tropf, Tropf', das offensichtlich von der Heizung herrührte. 'Oh mein Gott', dachte ich noch so bei mir. 'Hoffentlich leckt der Heizkörper nicht. Das würde mir bei allem anderen gerade noch fehlen!' Bei näherem Hinschauen entdeckte ich dann, dass die Butter doch ein klein wenig zu weich geworden war. Es war noch nicht viel weggetropft, glücklicherweise, aber eines ist klar: Ich werde die Methode, zu weicher Butter zu kommen, nicht noch einmal versuchen. Zumal sie sich trotz Allem immer noch nicht besonders gut verrühren ließ. Da war die Methode des Auflösens im Topf auf dem Herd doch besser!!!
Minutensteaks: Da hatte ich mir Minutensteaks mitgebracht und wollte mir ein schnelles und schmackhaftes Mittagessen daraus machen. Also gesagt, getan. Ich tat Margarine in die Pfanne, gab die Steaks dazu und drehte die Steaks ein paar mal hin und her. Allerdings dachte ich so bei mir: 'Eine Minute nur, das kann doch nicht sein - die brauchen doch bestimmt länger bis sie durch sind. Und die sehen ja auch immer noch so hell aus. Müssen die nicht goldbraun sein wenn sie fertig sind?' Ihr könnte Euch denken, was mit den Steaks passiert war, als ich sie ca. 10 Minuten (5 Minuten von jeder Seite) in der Pfanne ließ. Sie waren zäh. Das habe ich dann erst einmal auf das Fleisch geschoben, aber ich bin dann von einer "richtigen" Hausfrau schnell aufgeklärt worden, dass Minutensteaks nun einmal zäh werden wenn man sie zu lange brät! Nicht umsonst würden die Dinger Minutensteaks heißen. Hinzu kommt, dass das Braten mit Margarine keine gute Idee gewesen ist. Ich musste mich dann erst einmal aufklären lassen, dass man Fleisch am Besten mit Öl in der Pfanne zubereitet, denn dann liefe man auch nicht Gefahr, dass das Fleisch anbrennt bevor es durch ist. Gemüse könne man mit Margarine braten, aber wenn ich z.B. bei Pilzen ein besonderes Aroma wünschen würde, dann sollte ich besser Butter nehmen. Ihr seht schon, warum ich das Kochen inzwischen als eine Kunst bezeichne. Wie viel einfacher war es doch, als ich noch nur "Genießerin" sein konnte und keine Aktien in der Zubereitung des Essens hatte. Mein lieber Mann war ein hervorragender Koch. Da werde ich wohl noch viele Jahre experimentieren müssen bevor ich an sein Können herankommen.
Selbst das Einfrieren und erneute Auftauen von Brot war für mich ein Buch mit sieben Siegeln. 'So schwer kann das ja nicht sein', dachte ich mal wieder so bei mir. Ich nahm einen Gefrierbeutel, tat das überschüssige Brot hinein - die Mengen, die man handelsüblich kaufen kann sind meist für eine Person viel zu viel - und packte es in das Gefrierfach. So weit, so gut. Aber als es dann an das Auftauen ging, machte ich so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann. Ich war dummerweise der Meinung gewesen, dass man die Tüte aufmachen müsse damit die Feuchtigkeit abziehen kann. Dabei wusste ich allerdings noch nicht, dass auch dem Brot selbst dabei Feuchtigkeit entzogen würde. Das Ergebnis dieser Vorgehensweise war natürlich Brot, dass nicht mehr so frisch war, wie ich es ursprünglich eingefroren hatte, sondern eigentlich war es jetzt kaum noch essbar. Und es schmeckte auch überhaupt nicht mehr, es war richtig fade. Von Zwiebelaroma keine Spur mehr. Aber natürlich wird bei mir nichts weggeworfen, wenn es sich vermeiden lässt. Soviel habe ich damals von meiner Oma gelernt, man findet immer eine Möglichkeit, alles zu verwerten, sei es als Futter für Tiere (Ponies, Kaninchen, Geflügel, Schweine...), die sich sehr darüber freuen, oder aber im Fall von Brot, kann man das Brot auch rösten und entweder mit Zucker bestreuen und so essen oder kleinschneiden und Suppen und Saucen damit verfeinern.
Soviel erst einmal von der "Front". Mir sind so viel mehr Pannen passiert, aber davon später mehr. Ich habe auch angefangen, mir solch kleine Vorfälle sofort als Stichworte zu notieren damit ich später nicht lange nachdenken muss, worüber ich denn schreiben will.
Ich hoffe, Ihr habt Spaß an meinen kleinen Pleiten und Pannen, und für mich gilt: Ich nehme alles mit Humor und Gelassenheit, denn mein oberstes Gebot ist, nie zu verlernen, mich über mich selbst lustig zu machen. Und wenn Ihr vielleicht denkt, 'Wie kann man nur so schusselig oder vielleicht sogar dumm sein, dann denkt doch einfach mal an die Zeit zurück, in der Ihr selbst angefangen habt, etwas zu lernen, worin Ihr heute vielleicht sogar Meister seid! Also bis demnächst, natürlich nur wenn Ihr mögt!
©Waltraut Lang
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